Hautknibbeln und Nägelbeißen

Hautknibbeln und Nägelbeißen sind zwei weit verbreitete Angewohnheiten, die sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auftreten können. Sie gehören zu den sogenannten "nervösen Gewohnheiten" und können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wie zum Beispiel Stress, Langeweile oder Ängste. Beide Verhaltensweisen können negative Auswirkungen auf die betroffene Person haben, sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene.


Beim Hautknibbeln, auch als Dermatillomanie bekannt, handelt es sich um eine zwanghafte Störung, bei der die Betroffenen ständig an ihrer Haut herumspielen, sie aufkratzen oder abziehen. Dies kann zu Wunden, Narben und Entzündungen führen, die das äußere Erscheinungsbild beeinträchtigen und das Selbstbewusstsein der Person schwächen können. Zudem besteht die Gefahr von Infektionen, die durch das ständige Aufkratzen der Haut entstehen können. Die Betroffenen empfinden oft Scham und Unbehagen, was wiederum ihre sozialen Kontakte und Beziehungen beeinträchtigen kann.

Nägelbeißen, auch als Onychophagie bezeichnet, ist eine weitere nervöse Angewohnheit, bei der die betroffene Person ständig an ihren Nägeln kaut. Dies kann zu Schmerzen, Entzündungen und Verformungen der Nägel führen. Darüber hinaus kann das ständige Nägelkauen auch negative Auswirkungen auf die Zähne und das Zahnfleisch haben, wie zum Beispiel Zahnschäden oder Zahnfleischentzündungen. Auch hier kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigt werden, da die Betroffenen häufig das Gefühl haben, dass ihre Hände und Nägel unansehnlich aussehen.

Um diese ungesunden Angewohnheiten zu überwinden, gibt es verschiedene Ansätze, die je nach individueller Situation und Schweregrad angewendet werden können. Eine Möglichkeit besteht darin, die zugrunde liegenden Ursachen, wie Stress oder Ängste, zu identifizieren und gezielt zu bearbeiten, beispielsweise durch Entspannungstechniken, Psychotherapie oder Stressmanagement. Eine weitere Strategie ist das Ersetzen der negativen Gewohnheiten durch positive Alternativen, wie zum Beispiel das Spielen mit einem Stressball oder das Tragen von Handschuhen.